Parole Text:Buch
Sie war eine der populärsten Film- und Theaterschauspielerinnen der Nachkriegszeit. In über 50 Filmen arbeitete Vera Tschechowa mit Schauspiel-Legenden wie Gert Fröbe, Vittorio de Sica, O. W. Fischer, Mario Adorf, Elisabeth Flickenschildt, Therese Giehse und Götz George zusammen. 1959 wurde ihr nach mehreren spektakulären Begegnungen mit Elvis Presley, der in Deutschland gerade seinen Militärdienst absolvierte, sogar eine Affäre mit dem Rock’n’Roll-Star angedichtet. Eine frühe Fake-Story.
Nun hat sie ihre Autobiographie geschrieben. In dieser sehr persönlichen Zeitreise durch die deutsche Kultur- und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts tauchen die Studentenunruhen von 1968 genauso auf wie der Ärger über Günter Grass, die Feministin Alice Schwarzer und Vera Tschechowas Beteiligung an der Stern-Aktion „Wir haben abgetrieben“. 1940, mitten im Krieg, geboren, drehte Vera Tschechowa schon 1957, im Alter von 17 Jahren, mit Heinz Erhardt, Deutschlands berühmtestem Komiker, ihren Erstling – den Unterhaltungsfilm Witwer mit fünf Töchtern. Nach diesem Blitzstart in die Filmkarriere folgten in schnellem Rhythmus Noch minderjährig, Das Mädchen mit den Katzenaugen, Der Arzt von Stalingrad, Als der Schleier fiel und Das Brot der frühen Jahre.
Nach ihrer Schauspielkarriere war Vera Tschechowa als Regisseurin tätig. Sie drehte zehn Dokumentarfilme, darunter Porträts über Eduard Schewardnadse und Hans-Dietrich Genscher, Armin Mueller-Stahl, Anthony Quinn und Michael Ballhaus mit seinen Freunden Robert Redford, Dustin Hoffman und Emma Thompson. Im Gespräch mit dem Journalisten Reinhard Mohr wird sie von prägenden Begegnungen ihres Lebens erzählen – und von einer Zeit, als es noch keine „Influencer“ gab, dafür berühmte Regisseure, Schauspieler und Schriftsteller.
- 01:00Roter Salon
Überwiegend heiter. Mein ziemlich bewegtes Leben