
Piano For Non-Senses
Schweinebauch für alle? In dieser schamanistischen Postfluxus-Aktion nimmt das Trio Brauer / Kim / Waki die Aktion Piano for all Senses von Nam June Paik (1963) auf und stellt sich die Frage, wie man Klaviere so präpariert, dass sich mitten in unserer perspektivlosen Gegenwart die klavierte Dimension verkünden lässt.
Suspense! Wie viele Infiltrationstunnel in unserem System wurden noch nicht gefunden? Zähle die Wellen der Spree. Bei welcher Vorhautgröße beginnt die Young Penis Symphony? Zähle die Wellen der Spree. Warum darfst du als Schamanin nicht länger als 3 Sekunden ins Testbild schauen? Wer in den letzten 24 Stunden nachweislich mit koreanischem Botox gespritzt wurde oder genau 100 Tage alt ist, erhält freien Eintritt. Zähle die Füße am Zeh. Suspense!
Nam June Paik (1932-2006), der Erfinder der Videokunst, war zunächst Komponist und wurde von seinen Eltern nach Deutschland geschickt, um nicht als Kommunist in Nordkorea zu enden. Seine frühen überlieferten musikalischen Partituren sind bislang kaum bekannt und bilden die Grundlage dieser Post-Fluxus-Aktion. Dongkyu Leo Kim entdeckt die unbekannte Klaviermusik von Nam June Paiks Lehrmeister Sun-nam Kim und fusioniert in seinen Improvisationen K-Pop, Schönberg, Stockhausen und traditionelle koreanische Musik. Brauer geht der Frage nach, ob Nam June Paiks Prinzip der spektralen Piano-Klang-Spaltung noch anwendbar ist, und Yoshiko Waki belebwohnt einen Flügel um Shigeko Kubota zu channeln. Be prepared und sprich ES nach: HACK! Dieser Zuruf ist der Beginn einer anderen Form von Etüden. Lohnt es sich noch, zwischen den Sphären zu unterscheiden oder ist die Differenz von analoger Finger- und virtueller Sphärenwelt aufzugeben? Paik Nam June flüstert dir zu: „I make Technology ridiculous!“
Mit: Maximilian Brauer, Dongkyu Leo Kim und Yoshiko Waki
Bühne und Kostüm: Daniela Zorrozua
Künstlerische Unterstützung Christian Filips und Sabine Zielke
Künstlerische Produktionsleitung: Constanze Schüddekopf