DECOLONIZED GLAMOUR TALKS

Gäst:innen: Nika Herero, Vitjitua Ndjiharine, Duduzile Voigts

Lara-Sophie Milagro – Schauspielerin, Filmemacherin und CEO der Produktionsfirma Label Noir – trifft in ihrem performativen Talkformat Decolonized Glamour Talks Künstler:innen verschiedener Gewerke zum heart-to-heart real talk über den Traum vom „dekolonisierten“ Leben und Arbeiten. Fester Bestandteil jedes Talks ist eine gemeinsame Performance von Milagro und ihren Gäst:innen.

Decolonized Glamour Talks möchte selbstbestimmte Diskursräume schaffen und deutschnamibische Erinnerungskultur feiern. Vor dem Hintergrund aktueller (kultur)politischer Entwicklungen sind die wechselvolle Geschichte zwischen Namibia und Deutschland und die (künstlerische) Aufarbeitung postkolonialer Strukturen besonders relevant. Im Fokus stehen darum unsere drei Gäst:innen und ihre Kunst – alle haben einen besonderen Bezug zu Namibia.

Was sind ihre Visionen und Wünsche, Träume und Albträume, Hoffnungen und Forderungen, sowohl für ihre eigene Arbeit als auch für die zeitgenössische (deutsche und namibische) Kulturszene? No goes: Diversitätsdebatten und Erklärschleifen, die das Selbstverständliche verhandeln. Stattdessen: ein Austausch diverser Perspektiven auf Augenhöhe – empowernde Standortbestimmungen einer Kulturszene im Umbruch!

Lara-Sophie Milagro
Ist Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Producerin und Berlinerin mit Wurzeln in Guyana und Deutschland. Als CEO des afrodeutschen Produzent:innen Kollektivs Label Noir und leidenschaftliche Geschichtenerzählerin hat sie sich als Filmemacherin der Mission verschrieben, neuen Narrativen aus intersektionalen Perspektiven im Kino eine Stimme und ein Gesicht zu geben. Maßgeblich beeinflusst von so unterschiedlichen Künstler:innen wie May Ayim, Toni Morrison, Barry Jenkins, Channing Dungey, Janet Mock und Hanelle Culpepper hat sie als Autorin, Regisseurin und Produzentin mit ihrem ersten Langfilm Emmett, German History X (Produktion Label Noir | Achtung Panda) eine eigene ästhetische Handschrift und Formsprache entwickelt, die sich u.a. durch ancestral story telling und multiperspektivische Erzählebenen auszeichnet und so die Schönheit und Komplexität diasporischer, diverser Identitäten zu Beginn des 21. Jahrhunderts feiert. Ihr erster Kurzfilm Auf Noahs blutigem Regenbogen tanzen wir feierte 2025 auf dem Afrika Filmfestival Köln Premiere. Lara-Sophie ist zudem regelmäßig in Film-, Theater- und TV Produktionen zu sehen, zuletzt in der Tragikomödie Fang mich doch (Network Movie, Premiere Filmfest Hamburg 2025), Woodwalkers 2 (blue eyes fiction, Kinostart Jan. 2026) und Dreaming Emmett (Hochschule Ernst Busch Berlin, 2025).

Duduzile Voigts
Duduzile Voigts, Tänzerin und Performance-Künstlerin, ist in Berlin aufgewachsen. Ihre Praxis bewegt sich an der Schnittstelle von Bewegung, Heilung und ökologischem Bewusstsein. Ihre künstlerische Forschung speist sich aus einer biographisch geprägten Auseinandersetzung mit Identitäts-, Politik- und postkolonialen Diskursen sowie künstlerische Studien verschiedener Bewegungstraditionen – von Bharatanatyam und Odissi über Kalaripayattu in Indien bis hin zu zeitgenössischen afrikanischen Tänzen und psychologischer Forschung in Südafrika. Einem Solotanz als Jugendliche bei den Berliner Philharmonikern folgten Auftritte in Europa, Südafrika und Indien. Ihre Forschungen in Tanztherapie und Körperarbeit vertieft sie nun in ihrer Promotion zu Embodiment and Ecology, die die transformativen und heilenden Kräfte des Körpers in Beziehung zu seiner Umwelt untersucht.

Vitjitua Ndjiharine
In Upstate New York als Tochter namibischer Eltern geboren und in Namibia aufgewachsen, machte Vitjitua Ndjiharine 2017 ihren Abschluss am City College in New York. 2018 erhielt sie ein Forschungsstipendium der Gerda Henkel Stiftung und dem Forschungszentrum für „Hamburgs (post-)koloniales Erbe“, das ihr die Arbeit in den Archiven des Ethnologischen Museums in Hamburg und des Nationalarchivs von Namibia ermöglichte. 2020 koordinierte Ndjiharine Workshops zu Kunst und Geschichte Namibias mit verschiedenen Künstler:innen und Jugendlichen in ganz Namibia. Ihre Arbeit umfasst unter anderem das Entwickeln pädagogischer Strategien zur Dekonstruktion und Neu Kontextualisierung von Texten und Bildern kolonialer Archive. Ndjiharines Zeichnungen, Gemälde, Kollagen und Installationen regen zur kritischen Auseinandersetzung mit umstrittenen historischen Themen an und wurden bereits in New York, Hamburg, Berlin, Belgrad, Zürich und Windhoek ausgestellt. Sie war 2022 Artist in Residence der Dekoloniale Berlin und setzte sich im Rahmen dessen mit der Geschichte des Gropius Hain auseinander.

Nika Herero
Geboren in West-Berlin, ist Dominika Kahiha aka Nika Herero das Kind einer polnischen Mutter und eines Vaters aus Namibia, der als Herero vor der Apartheid floh. Zwischen verschiedenen Kulturen aufgewachsen, fand sie durch Afro- und Tribal House Musik eine Brücke zu ihren Wurzeln. Sie nutzt ihre DJ-Plattform, um Herkunft und Identität neu zu verbinden und Räume für Austausch zu schaffen. Als aufstrebendes neues Talent der Berliner DJ-Szene hat Nika Herero bereits mit Bookings in renommierten Locations wie Georgia Bar, Weekend Club, HÖR Berlin, Bredouille, Amano Rooftop Bars, Hotel de Rome, Provocateur, The Door und der Berlin Fashion Week auf sich aufmerksam gemacht. Getrieben von ihrer Leidenschaft für rhythmische elektronische Beats, kraftvolle Drums und unvergessliche Vocals, verwandelt Nika Herero ihre Sets bei Brand-Events für PLOOM auf dem Parookaville, NIO House, Lynk & Co., Café am Neuen See, We Are Social Deutschland und Pitaya Düsseldorf in ein einzigartiges Erlebnis – eine musikalische Reise durch Tribal House mit fesselnden Klängen aus Afro House, Latin House, Tech House und House Music.

Konzept & Künstlerische Leitung, Hostin: Lara-Sophie Milagro
Produzent:innen: Kulturprojekte Berlin, Label Noir (Lara-Sophie Milagro, Tibor Locher),
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin
Redaktion: Lara-Sophie Milagro, Josephine Papke
Kamera: Leyla Hoppe, Tibor Locher
Schnitt: Tibor Locher, Lara-Sophie Milagro
Produktionsleitung: Natascha Tertre
Projektassistenz: Tabea Papritz
Styling: Sylvia Sousa
Hair & Make-Up: Ester Nyakato
Titelsequenz: Victor van Wetten
Social Media: Olga Boychenko

In Kooperation mit Label Noir, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und Kulturprojekte Berlin
Special Edition | Fokus Namibia
Anlässlich des 25. Jubiläums der Städtepartnerschaft Windhoek-Berlin

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