Foto © Thomas Meinecke

Zwei Turntables, eine Kamera mit Beamer, zwei Mikros, eine Leinwand. So lautet die Bühnenanweisung für die Reihe Plattenspieler. Thomas Meinecke lädt wechselnde Partner:innen zum Gespräch über Musik, ihre kulturellen Voraussetzungen, ihre visuellen Ausgestaltungen und die Geschichten, die man im Umgang mit ihr erleben kann.

Zu seinem Einstieg mit der Serie an der Volksbühne konnte Thomas Meinecke für den 21. Oktober den legendären Jazz-Schlagzeuger Günter Baby Sommer gewinnen, eine Zentralfigur der sensationellen Free-Jazz-Geschichte der DDR, aber längst weit darüber hinaus und international mit jungen Musikern aktiv. Solo sowieso!

Thomas Meinecke ist Schriftsteller, Musiker und DJ und total gespannt, welche Schallplatten Baby Sommer an diesem Abend mitbringen wird. Er selbst wird Platten einpacken und seinem Gast vorspielen, von denen er gespannt ist, was er zu ihnen sagen wird. Es gibt dazu keine Vorgespräche!

 

Beim Plattenspieler geht es um Pop in all seinen Ausuferungen, wobei Pop auch Peter Brötzmanns Free Jazz, obskurer Appalachen-Folk des frühen 20. Jahrhunderts oder Henry Flynts Hillbilly-Avantgarde sein kann, den Meinecke auch nicht kannte und erst von der wohl halb so alten Laurel Halo vorgespielt bekam. Ein Abend mit der Schriftstellerin Helene Hegemann widmete sich obskuren französischen Beat-Chansons. Die Stoßrichtung geben die Gäste vor.

Angefangen hat der Plattenspieler auf Initiative des ehemaligen HAU-Intendanten Matthias Lilienthal, der Meinecke dazu einlud, bei einer Theorieveranstaltung, an der u.a. auch Slavoj Zizek und René Pollesch teilnahmen, über das Verhältnis von Musik und Cover-Artwork nachzudenken. Das tat der Autor, Musiker und DJ, indem er sich auf einem schmalen Grat bewegte und weder in stupider Fachsimpelei noch im abgehobenen Diskurs verebbte. Das ist die hohe Kunst von Meinecke, der sein enormes Popwissen mit rhetorischer Virtuosität verbindet. „Beim Plattenspieler geht es nicht um Weitergabe von Wissen, sondern ums Ahnen und ums Lieben und ums Hassen. Also um große Gefühle, die genau deshalb komische Situationen produzieren”, erklärt Meinecke. (Jacek Slaski)

 

Thomas Mauch in der TAZ über den Schlippenbach-Plattenspieler

Tobias Rüther in der FAZ über den Jochen-Distelmeyer-Plattenspieler

Januar
01
Do
  • 01:00
    Große Bühne

    Plattenspieler

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