Foto © Tomer Neuberg  

Standing Together: Where there is struggle, there is hope

Die Veranstaltung ist ausgebucht!

Auf Englisch

Beinahe zwei Monate sind seit dem 7. Oktober vergangen. Zwei Monate, seit die Hamas israelische Ortschaften und ein Musikfestival überfiel, Männer, Frauen und Kinder misshandelte, ermordete und als Geiseln entführte. Zwei Monate, in denen die Zivilbevölkerung in Gaza unter der israelischen Militäroperation leidet, die bereits Tausende Frauen und Kinder das Leben gekostet hat. Und zwei Monate, in denen in der Debatte um den Nahostkonflikt die Gräben tiefer scheinen als je zuvor.

Der aktuelle Diskurs lässt kaum Raum für Schmerz und Trauer – weder für Israelis noch für Palästinenser*innen. Allzu oft ist die Debatte derart verengt, zwingt einen geradezu, sich für „eine Seite“ zu entscheiden. Das aber versperrt den Blick auf die Betroffenen als Menschen, darauf, dass Schmerz und Leid sich nicht ausschließen. Dass Gleichzeitigkeiten möglich und wichtig sind. Und dass aus dem Blick in die Vergangenheit ein gemeinsamer Blick in die Zukunft folgen muss. „Sie ist Palästinenserin und ich bin Jude. Aber das einzige Zuhause, das wir beide haben, ist dasselbe Zuhause”, sagte kürzlich in der „New York Times“ Alon-Lee Green, Aktivist der jüdisch-palästinensischen Graswurzelbewegung „Standing Together“ aus Israel (hebräisch: Omdim Beyachad, arabisch: Nakef Ma‘an).

Seit 2016 engagiert sich „Standing Together“ in Israel für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Seit dem 7. Oktober ist ihre Arbeit und ihre Botschaft wichtiger denn je: Sicherheit kann nicht durch Krieg und Gewalt gewährleistet werden, sondern durch Frieden und gleiche Rechte für alle.

Im Grünen Salon wollen wir an diesem Abend mit den beiden Co-Direktor*innen von „Standing Together“, Rula Daood und Alon-Lee Green, über Krieg, Schmerz und Hoffnung sprechen. Welche Chance hat Frieden noch nach einem solchen Krieg? Wie sieht der Weg dorthin aus? Und was bedeutet die internationale Entsolidarisierung für Menschen in Israel, die den Ist-Zustand grundlegend verändern wollen?

Moderation: Dinah Riese, Redakteurin der taz

Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch die Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD).


Alon-Lee Green
ist der Nationale Co-Direktor und einer der Gründer*innen von Standing Together. Er begann mit der Organisation der ersten israelischen Kellner*innengewerkschaft in einer Café-Kette und gründete später die erste nationale Kellner*innengewerkschaft in Israel. Alon-Lee wurde im Sommer 2011 zu einem prominenten Leiter der israelischen sozialen Protestbewegung und diente anschließend als politischer Berater in der Knesset, dem israelischen Parlament.

Rula Daood ist die Nationale Co-Direktorin von Standing Together und praktizierende Sprachpathologin. Sie ist in dem galiläischen Dorf Kafr Yasif geboren und aufgewachsen und begann ihren Aktivismus in ihrer Heimatstadt. Später engagierte sie sich für die Förderung der jüdisch-arabischen Partnerschaft in gemischten (jüdisch-arabischen) Städten. Bevor sie sich Standing Together anschloss, arbeitete Rula als Community Organizer und organisierte Veranstaltungen und Proteste, an denen Hunderte von Aktivist*innen teilnahmen.

Standing Together ist eine Graswurzelbewegung, die Jüdinnen und Juden sowie Palästinenser*innen aus ganz Israel im Streben nach Frieden, Gleichheit, sozialer und klimatischer Gerechtigkeit mobilisiert. Während die Minderheit, die vom derzeitigen Status quo der Besatzung und Ungleichheit profitiert, versucht, uns zu spalten, wissen wir, dass wir – die Mehrheit – weit mehr gemeinsam haben als das, was uns trennt. Wenn wir zusammenstehen, sind wir stark genug, um die bestehende sozio-politische Realität grundlegend zu verändern. Die Zukunft, die wir uns wünschen – mit Frieden und Unabhängigkeit für Israelis und Palästinenser*innen, voller Gleichberechtigung für alle Bürger*innen und wahrer sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Gerechtigkeit – ist möglich. Denn wo gekämpft wird, gibt es auch Hoffnung.

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