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Gerd Kroske hat noch in der DDR seine Ausbildung begonnen und im unmittelbaren Vorfeld der Wende angefangen Filme zu drehen. Seitdem ist er ein wacher Beobachter gesellschaftlicher Brüche, wie sie sich in den Schicksalen von Randexistenzen in Ost und West zeigen. Er entdeckt darin gegenläufige Schönheit und Witz, die seine Filme genauso auszeichnen wie die präzise Beobachtung. Filme gegen den Strich.

Im Gespräch soll es schwerpunktmäßig um den bislang letzten Film SPK Komplex gehen, um die Vielschichtigkeit der Darstellung von Gesellschaft und mit welchen filmischen Mitteln sie bei Gerd Kroske erreicht wird.

Gerd Kroske (*1958 in Dessau), Berufsausbildung als Betonwerker, Jugendkulturarbeit. Ab 1980 Studium Kulturwissenschaften, Zweitstudium an der HFF Potsdam. Bis 1991 Dramaturg im DEFA-Dokumentarfilmstudio.
Filmographie: Cassiber (1988/89 mit Jürgen Kuttner, Uwe Baumgärtner, Mario Persch), Leipzig im Herbst (1989 mit Andreas Voigt u. Sebastian Richter, „Taube ´89“ des Dokumentarfilmfestivals Leipzig), La Villette (1990), Die Mauer (1990), Kehraus (1990, Spezialpreis der internationalen Jury Dokumentarfilmfestival Leipzig), Kluge Frauen, Helle Mädchen (Kurzfilm 1991), Sperrmüll (Helke Misselwitz, Co-Buch1989-91), Nordlicht (1992), Kurt – oder du sollst lachen (Kurzfilm 1991/92), Kurzschluß (1992/93), Vokzal – Bahnhof Brest (1993/94, Grand Prix de Cinéma du réel), Galera (1996/97, Grand Prix Festival Int. de Cine Independiente De Barcelona), Kehrein, Kehraus (1996/97, „Runner Up Price“ Yamagata International Filmfestival, JP), Der Boxprinz (1999/2000, Prix du Longmetrage, Visions du réel), Autobahn Ost (2004), Die Stundeneiche (2006), Kehraus, wieder (2006), Wollis Paradies (2007), Schranken (2009), Heino Jaeger – look before you kuck (2010-12, „Goldene Taube“ Dok Leipzig), Striche ziehen (2014, Publikumspreis Duisburger Filmwoche, ARD Programmprämie), Grenzpunkt Beton (Kurzfilm 2015), SPK Komplex (2016-18, Premio Clara Sereni, Perugia)

Marcus Seibert (*1964 in Aachen), Studium Philosophie in Aachen, Köln, Paris. Drehbuchautor, u. a. Wir Monster (Regie Sebastian Ko 2017), Der Wald in mir (Regie Sebastian Fritzsch 2024). Übersetzer und Herausgeber von diversen Filmbüchern, zuletzt Luc Dardenne: Die Rückseite unserer Bilder I (Vorwerk8), Mitherausgeber Revolver.

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