




Joss Turnbull – Percussion an den Grenzen von Beatmusik und Klangkunst
Den Percussionisten Joss Turnbull konnten wir vor kurzem mit der iranischen Tar-Meisterin Elshan Ghasimi im Grünen Salon erleben. Er wird nun als Solist wiederkommen.
Turnbull ist ein „selbstbewusster künstlerischer Freigeist“ (SWR2), der mit seinem Hauptinstrument, der iranischen Kelchtrommel Tombak, eine Klangsprache entwickelt hat, die mit den konventionellen Grenzen bricht. Er sucht nach einer expressiven Musik die ihre Energie aus dem Moment gewinnt und in der sein Trommelspiel als eine feingliedrige und lyrische Stimme überrascht. Mithilfe unorthodoxer Instrumentalerweiterungen wie Gummibällen, Tremolo-Sticks, Folien und Live-Sampling erschafft er akustische Räume, die gleichzeitig minimalistisch und überwältigend wirken. Seine Musik ist geprägt von Spannung und einer Eigenwilligkeit, die sowohl den Zuhörer als auch ihn selbst dazu zwingen, sich auf den unvorhersehbaren Moment einzulassen. Turnbull versteht sein Spiel als „Struggle Drumming“: eine musikalische Ausdrucksform, die existenzielle Dringlichkeit mit radikaler Offenheit verbindet.
Im Zentrum seiner Arbeit stehen fundamentale Fragen: Wie können traditionelle Spielweisen mit experimenteller Improvisation verbunden werden? Was passiert, wenn Klang als Mittel genutzt wird, um Hörgewohnheiten zu hinterfragen? Wie klingt radikale Offenheit?
Turnbull spielt auf internationalen Bühnen und wurde als einer der spannendsten Percussionisten seiner Generation bezeichnet (Deutschlandradio Kultur). 2019 wurde ihm der 1. Kathrin-Preis des Jazzinstituts Darmstadt verliehen. Es folgte 2020 ein Arbeitsstipendium der Roger Willemsen Stiftung in der Vila Willemsen/Mare Künstlerhaus. Arbeitsgegenstand der Künstlerresidenz waren Aufnahmen, die unter dem Titel Turmoil 2025 erscheinen werden.
„Turnbull gilt heute als einer der wichtigsten und experimentierfreudigsten Botschafter einer Mischung aus Jazz, Weltmusik, Improvisation und zeitgenössischer Musik mit den Mittel eines facettenreichen und grenzenlosen Percussionspektrums.“
Main-Echo
„…einer der spannendsten Percussionisten der jungen Generation“
Deutschlandradio Kultur
„Ein selbstbewusster künstlerischer Freigeist…“
SWR 2
„Schwer zu glauben, dass nur zehn Finger im Spiel sind, um ein solches Hexenwerk aus Klopfen, Kratzen, Rauschen, Schleifen, Flattern und Sirren zu entfachen.“
Neue Zeitschrift für Musik
youtu.be/9uW9gmjoNak?si=wTYXdVz-px8uelbz
Joss Turnbull hat zur Eröffnung des Abends den Saxophonisten Julius Gabriel mit seinem Solo Programm eingeladen. Sowie Turnbull, lotet auch Julius Gabriel die Grenzen und Feinheiten seines Instruments aus und überzeugt als Solist.
Julius Gabriel erforscht das dynamische Zusammenspiel von Körperlichkeit Akustik Transzendenz und Hypnose. Sein musikalisches Fundament ist tief in der Improvisation verwurzelt wobei er sich von einem eklektischen Spektrum an Genres inspirieren lässt darunter Jazz Folk Klassik Psychedelic Noise Minimalismus Drone und Ambient Music. Als begeisterter Solist hat er verschiedene Zweige von Solodarbietungen kultiviert und sein Handwerk ständig weiterentwickelt. In seinen Solokonzerten taucht er auf meditative Weise in die einzigartigen räumlichen Dimensionen und Resonanzen des jeweiligen Aufführungsraums ein. Er schafft mit Hilfe von Elektronik jenseitige Klanglandschaften verwandelt das Tenorsaxophon in ein Perkussionsinstrument und das Sopransaxophon in ein Zwillingsinstrument. Julius Gabriels musikalische Odyssee zeigt sich in mehreren Soloalben die von seinem vielseitigen und innovativen Ansatz zeugen.
New York City Jazz Record: „The young Julius Gabriel plays ferocious baritone.“
ZDB: „Julius Gabriel is not only a jazz experimentalist, it is a world of encounters.“
Passos na Floresta: „Gabriel demonstrated that there can be virtuosos in non-conformist practices.“
The Fragmented Flaneur: „Gabriel’s sax lets you take the security of that foundation to really soar through a varied topology of the mind.”