


Die rote Hütte
Die Ausstellung Die rote Hütte thematisiert das Leben der Tanka-Dichterin Komachi Onono aus dem 10. Jahrhundert in Japan. Während einer viertägigen Work-in-Progress-Ausstellung entwickeln die Künstlerinnen Sae Esashi und Tomoko Mori ihre installative Arbeit im Ausstellungsraum Sternschuppen. Basierend auf einem neuen Text der japanischen Poetin Hiromi Itō, der sich mit Komachi Ononos Leben auseinandersetzt, arbeiten die beiden Künstlerinnen an einer visuellen und raumgreifenden Interpretation.
Komachi Onono gilt in Japan aufgrund ihrer außergewöhnlichen Erscheinung bis heute als Symbol weiblicher Schönheit. Ihr Leben – geprägt vom frühen Glanz als gefeierte Hofdichterin und der späteren Tragödie als gealterte einsame Frau am Rande der Gesellschaft – inspirierte über Jahrhunderte hinweg zahlreiche literarische, künstlerische und theatrale Werke.
Die Tänzerin und Choreografin Yuko Kaseki interpretiert zum Abschluss der Ausstellung ebenfalls Itōs Text über Komachi Onono und interagiert während ihrer Performance mit den Arbeiten der Künstlerinnen sowie der Musik von Kanoko Nishi-Smith.
Die Ausstellung Die rote Hütte bildet zugleich den Auftakt zum KOMACHI-Projekt – einer interdisziplinären Zusammenarbeit aus Literatur (Hiromi Ito), Tanz (Yuko Kaseki), Musik (Kanoko Nishi-Smith) und visueller Kunst (Sae Esashi und Tomoko Mori), die von Prof. Miya Yoshida kuratiert und im November 2025 bei der Asia Triennale in Manchester präsentiert wird.
Yuko Kasekis Performances verbinden Tanz, bildende Kunst und experimentelle Musik zu poetisch-lebendigen Bildern. Im Zentrum steht der Körper als Ausdruck sozialer Realität und des Lebens an den Rändern der Gesellschaft. Ihre internationale Praxis spiegelt den Geist von Butoh, Performancekunst und interdisziplinärer Forschung wider.