Aggressor Russland: Was macht die russische Zivilgesellschaft?

In deutsch-russischer Simultanübersetzung. Kopfhörer sind gegen einen Pfand (Ausweisdokument: Fahrerlaubnis/Personalausweis o.ä.) erhältlich. 

Im Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine kann sich Putin und die Führung im Kreml auf einen Großteil der russischen Gesellschaft stützen. Um dieses Phänomen zu durchdringen, müssen die Vorgänge in der Gesellschaft des Täterlandes genauer betrachtet werden: Wir müssen begreifen, wie der Staat und die Gesellschaft in Russland funktionieren, um gegen falsche Parolen gewappnet zu sein.

Daher spricht CORRECTIV gemeinsam mit Vertreter:innen von Memorial und Radio Sakharov zehn Jahre nach Kriegsbeginn und zwei Jahre nach Beginn der großen Invasion mit Spezialist:innen der russischen Geschichte und Repräsentant:innen der Zivilgesellschaft, die aus Russland fliehen mussten, über die Zustände in Putins Reich und, ob und wie Widerstand in Russland noch möglich ist.

Hierbei sollen Historie und Gegenwart nicht aus dem Blickfeld geraten: Die Teilnehmer:innen sprechen über die Ursachen in den Tschetschenien-Kriegen und deren Folgen für die russische Gesellschaft, die autoritäre Herrschaft Putins und eine mögliche Aussicht auf Wandel.

Mit dabei sind Aleksandr Tscherkasow von der Menschenrechtsorganisation Memorial, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, Sergey Lukashevskiy, Chefredakteur von Radio Sakharov, der gerade den Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf bekam, Marieluise Beck vom Zentrum Liberale Moderne, Prof. Anke Hilbrenner von der Universität Düsseldorf, die zur russischen Gewalt und der neueren Kolonialgeschichte arbeitet, Prof. Nikolai Plotnikov, der zum russischen Widerstand forscht sowie Gesine Dornblüth, Osteuropajournalistin, ehemalige Moskau-Korrespondentin des Deutschlandfunks, Buchautorin („Jenseits von Putin. Russlands toxische Gesellschaft“ mit Thomas Franke).

Panel mit: Aleksandr Tscherkasow (Memorial), Prof. Anke Hilbrenner (Universität Düsseldorf), Gesine Dornblüth (Journalistin, Autorin), Marieluise Beck (LibMod), Nikolai Plotnikov (Ruhr Universität), Sergey Lukashevskiy (Radio Sakharov)

Moderation: David Schraven (CORRECTIV)

Eine Veranstaltung von Memorial, Radio Skharov und CORRECTIV mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.

 

Die Menschenrechtsorganisation Memorial bekam 2022 den Friedensnobelpreis verliehen. Die Mitarbeiter:innen von Memorial dokumentieren seit Jahrzehnten unter Lebensgefahr die Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und den Machtmissbrauch des Putin-Regimes. Nach dem Überfall auf die Ukraine wurde die Organisation verboten. Viele Mitarbeiter:innen von Memorial mussten ins Ausland fliehen. Einige sind immer noch in Russland und setzen sich im zivilen Widerstand gegen die Unterdrückung ein.

Radio Sakharov wurde nach der Flucht des renommierten Direktors des Sacharow-Zentrums aus Moskau, Sergey Lukashevsky, in Berlin als russischsprachiges Exil-Medium gemeinsam mit CORRECTIV gegründet. Es erreicht mit seinem Programm hunderttausende Menschen in Russland. Das Sacharow-Zentrum wurde in Russland verboten. Es setzt sich für das Andenken des bekannten Dissidenten Andrei Sacharow ein und widmete seine Arbeit dem Kampf für Menschenrechte und gegen die Repressionen in Russland. Es widmet sich dem Andenken an die vielen Millionen Opfer politischer Unterdrückung im Sowjetregime. Sergey Lukashevsky erhielt Ende Januar 2024 den Menschenrechtspreis der Tonhalle Düsseldorf.

Als vielfach ausgezeichnete Redaktion stehen CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft für investigativen Journalismus und bezeichnen sich als gemeinwohlorientiertes Medienhaus, das Demokratie stärkt. Sie lösen öffentliche Debatten aus, arbeiten mit Bürger:innen an ihren Recherchen und fördern die Gesellschaft mit ihren Bildungsprogrammen. Gemeinsam mit dem aus Moskau vertriebenen Sacharow-Zentrum betreiben sie das russische Exilradio „Radio Sakharov“.

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