Die Filmregisseurin Farsi Sepideh zeigt zwei ihrer Filme auf der Großen Bühne in der Volksbühne: Daughters of Iran, Zusammenschnitte von Handyvideos, die die gegenwärtigen Proteste im Iran dokumentieren, und nach der Diskussion den Film Tehran without Permission.

Diskussion mit:
Sepideh Farsi (Filmregisseurin)
Dr. Maryam Palizban (Theaterwissenschaftlerin, Schauspielerin, Aktivistin bei Feminists4Jina )
Düzen Tekkal (Filmemacherin, Fernsehjournalistin, Gründerin von HÁWAR.help)
Moderation: Melika Foroutan (Schauspielerin)

Anschließend: Film Tehran without Permission (2009) von Sepideh Farsi, produziert von Javad Djavahery. Der Film läuft in Originalfassung auf Farsi mit englischen Untertiteln. Die Diskussion findet in deutscher Sprache statt.

Am 16.September 2022 ermordete die Polizei der Guidance Patrol in Teheran die 22-jährige Jina Amini. Angeblich war ihr Hijab verrutscht.
Der Tod von Jina Amini löste landesweite, feministische Proteste aus, die in die aktuelle Revolution münden: Täglich werden Menschen verhaftet, vergewaltigt, gefoltert und getötet und trotzdem sehen wir, angefangen von Schüler:innen, Student:innen bis hin zu der älteren Generation, alle gesellschaftlichen Schichten, Religionen und Ethnien auf die Straße gehen, die nichts anderes als den Sturz des Regimes fordern.

Das Netz ist voller Videoaufnahmen, die die Straßenproteste vor Ort zeigen. Sie zeigen die Menschen wie sie Revolutionslieder singen, Kopftücher verbrennen, sich die Haare abschneiden, tanzen aber auch die Gewalt, die Brutalität und die Fotos der Ermordeten finden im Netz ihre Öffentlichkeit. Listen mit Namen, die immer länger werden, kämpfen mit einem Hashtag gegen das Vergessen und versuchen der Verwaltungsanonymität zu entkommen und den abstrakten Opferzahlen ein Gesicht zu geben. Diese Bilder- und Videoaufnahmen sind die einzige Möglichkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Lose fügen sie sich zu einem Zeitdokument des historischen Moments.

Tehran Without Permission ist ein Portrait von Teheran, sagt Regisseurin Sepideh Farsi. Teheran ist voller Widersprüche, eine Kombination von Religion und Laizismus, Tradition und Moderne, Armut und Wohlstand, Hightech und Retro-Urbanität. Sepideh Farsi hat den ganzen Film ausschließlich mit Handykamera gedreht, was ihr die Möglichkeit gab, sich frei mit ihrer Kamera in der Stadt zu bewegen, ohne aufzufallen und die Distanz zu ihren Gesprächspartner:innen gering zu halten. Wie die Musik einer iranischen Rapgruppe, die niemals öffentlich spielen darf, aber ungemein populär ist. Der Film zeigt die Stadt Teheran im Wandel und eine Gesellschaft im Widerspruch: zwischen streng religiöser Doktrin und ausschweifenden Festen. Eine faszinierende Collage – Teheran hautnah. (Quelle: Filmfest Hamburg 2009)

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Januar
01
Do
  • 01:00
    Große Bühne

    TEHRAN WITHOUT PERMISSION

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