Szenische Lesung über den ehemaligen Dramaturgen der Berliner Volksbühne und Intendanten des Hans Otto Theaters, Alfred Dreifuß – eine Kooperation von Institut für Neue Soziale Plastik und Hans Otto Theater Potsdam.
Als Alfred Dreifuß 1946 aus dem Exil in Schanghai nach Berlin zurückkehrt, ist er voller Hoffnung. Kultur und Theater sollen beim Aufbau eines neuen, besseren Deutschland eine große Rolle spielen. Nach einer Tätigkeit als Dramaturg an der Berliner Volksbühne – wo er schon vor 1933 gearbeitet hatte – wird Dreifuß 1949 Intendant am Landestheater Brandenburg, dem heutigen Hans Otto Theater Potsdam. Was er in den folgenden Jahren erleben wird, gleicht einem Albtraum: 1950 wird er verhaftet, als Intendant entlassen und aus der SED ausgeschlossen. In einem antisemitisch konnotierten Prozess wird er zu 20 Monaten Zuchthaus sowie einer Geldstrafe verurteilt. Im Hintergrund des Prozesses stehen u.a. Ermittlungen wegen einer angeblichen Agententätigkeit. Seit 1948 will die SED zu einer „Partei neuen Typs“ werden und orientiert sich am Vorbild der stalinistischen KPdSU. Viele alte Genoss:innen fallen den Säuberungen zum Opfer.
Textcollage: Bettina Leder
Einrichtung: Benno Plassmann (Institut für Neue Soziale Plastik)
Mit: Guido Lambrecht, Philipp Mauritz, Bettina Riebesel, Katja Zinsmeister (Mitglieder des Ensembles des Hans Otto Theaters Potsdam)
Die Szenische Lesung ist Teil von Reclaim Kunstfreiheit. Antisemitismuskritik, Kunst & Kultur und von Jüdischer Kulturklub Ostberlin, beides Projekte des INSTITUTS FÜR NEUE SOZIALE PLASTIK. Informationen zu den weiteren Veranstaltungen innerhalb von Reclaim Kunstfreiheit (10.-16.Oktober 2023) finden Sie unter www.neue-soziale-plastik.de



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