Parole Text:Buch

Benny hat den Punk für sich entdeckt. Da steckt all der Trotz drin, den er braucht, um im Dresdner Umland zu überleben. Pogo, Pillen und exzessive Lebenslust werden zur Antwort auf Attacken sadistischer Neonazis, Schlachten mit der Polizei und Spießereltern. Doch dann, inmitten der Hitzerekorde und nationalen Rauschzustände des WM-Sommers 2006, merkt Benny, dass Trotz ohne eigene Standpunkte nicht viel bringt – eine Erkenntnis, die mit einem Kuss anfängt.

Lars Werner demontiert den Mythos vom Sommermärchen, indem er sein eigenes erzählt. Hellsichtig und humorvoll zeichnet der Autor das Porträt einer ostdeutschen Jugend, die den DDR-Sozialismus nur noch aus Erzählungen kennt, dem Neonazismus dagegen täglich ausgesetzt ist. Ein deutsches Debüt mit Tiefgang, Witz und Kante.

Lars Werner, geboren 1988 in Dresden, studierte Medienkunst in Leipzig sowie Szenisches Schreiben in Berlin. Seit 2018 arbeitet er als freischaffender Autor. Für sein Stück Weißer Raum, das 2018 bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen uraufgeführt wurde, erhielt er den Kleist-Förderpreis, weitere seiner Stücke liefen u. a. am Theater Münster, in der Neuköllner Oper Berlin und am Staatstheater Braunschweig. Seine Hörspiele liefen auf Deutschlandfunk Kultur und RBB Kultur. 2017 eröffnete er unter dem Dach des Kulturzentrums Zukunft am Ostkreuz das Berliner Ringtheater. Im Oktober 2022 zeigte Werner seine erste Regiearbeit Ohne Ende Gegenwart am TD Berlin. Er lebt in Berlin.

Rhyannon Styles ist Autorin, Musikerin, Model, Performerin und gilt nicht zuletzt wegen ihrer Memoir-Bände The New Girl – A Trans Girl Tells It Like It Is und Help! I’m Addicted – A Trans Girl’s Self-Discovery & Recovery als eine der wichtigsten Stimmen der britischen LGTBQIA+-Community. 2020 machte sie an der UdK ihren Master im Fachbereich Solo/Dance/Authorship (SODA). In ihrer musikalischen Arbeit experimentiert Rhyannon mit Gitarren-Loops und Sound-Effekten, die die Grenzen von Dissonanz und Resonanz ausloten.

Mariann Yar arbeitet seit mehreren Jahren an der Schnittstelle Schauspiel und machtkritischer Theaterorganisation. Ihre Arbeit als Schauspielerin findet sowohl auf Stadt- und Staatstheaterebene, wie auch in der Freien Szene statt. Dabei eint ihre Projekte ein starker politischer Ansatz von Antirassismus bis zu intersektionalem Empowerment. Sie studierte von 2015 bis 2019 Schauspiel an der Universität der Künste und wurde im Anschluss Teil des künstlerischen Leitungskollektivs des Berliner Ringtheaters, wo sie seither mit etwa zehn weiteren jungen Kulturschaffenden einen eigenen Spielort gestaltet. Zu ihren Arbeitsbereichen gehören dort sowohl kuratorische als auch organisatorische Aufgaben, wobei die Förderung junger Theatermacher:innen im Vordergrund steht. Mit ihrem Schaffen steht Yar für eine neue Generation Theaterschaffender, die über die Genregrenzen hinweg kreative Mitsprache einfordern und damit zum künstlerischen und politischem Mehrwert zeitgenössischer Darstellender Kunst beitragen.

Januar
01
Do
  • 01:00
    Roter Salon

    Zwischen den Dörfern auf hundert.

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