Gefühle am Ende der Welt

Nähe ist die Bedingung für Wirksamkeit in jeder gewaltlosen menschlichen Interaktion. Damit wir einander verändern oder helfen können, müssen wir uns in die Nähe begeben, wo es bestenfalls warm und sicher, manchmal auch eng und klebrig, immer aber riskant ist. Distanz und Nähe haben in den Pandemie-Jahren auf seltsame Weise ihre Rollen getauscht. Während Distanz zum Zeichen von Solidarität und Umsichtigkeit wurde, wurde Nähe zur potenziellen Gefahr. In welchen Formen vollzieht sich die Rückkehr der Nähe? Wie geht es den Räumen, in denen sie gewöhnlich praktiziert wurde? Wie funktionieren Feiern, Knutschen und U-Bahn-Fahren nach der Erfahrung des social distancing? Gibt es Medien und Sprachen, die Berührung ersetzen oder ihr Ausbleiben kompensieren? Die Zeit scheint gekommen zu sein, um über Nähe zu reden, ihren Verlust und ihre Wiedergewinnung, ihre Verheißung aber auch ihre Bedrohlichkeit, und über die Arten und Weisen sie herzustellen und zu verspielen. Welche Wege findet die Nähe, um Menschen in komplexen Beziehungsformen, politischen Verhältnissen und kulturellen Gegebenheiten einander nicht fremd werden zu lassen?

Januar
01
Do
  • 01:00
    Roter Salon

    Folge 4: NÄHE

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